Pferdetypen

Ich bin ja mit zwei sehr unterschiedlichen Pferdetypen konfrontiert: Kalafi, die heißblütige Südamerikanerin, die fast kein Winterfell bekommt, alles sieht und sehr reaktiv ist, aber auch höchst sensibel reagiert.

Praktisch bedeutet das, daß Kala bei Dämmerung, starkem Wind oder Dunkelheit sehr leicht abgelenkt ist und sich nur schwer konzentrieren kann. Außerdem kommt sie durch ihren schmalen Körperbau leichter aus der Balance. Das hat sich z. B. beim Sitzsacktraining gezeigt, womit sie sich deutlich schwerer getan hat als Lele, die sich schon in der ersten Session setzte. Feinarbeit mit dem Maul fällt ihr dagegen eindeutig leichter als Lele. Auch ist sie eindeutig distanzierter und feiner in der Annäherung.

Und Lele, eindeutig ein nördliches Exemplar, von der Statur her ein Miniaturnoriker. Wesentlich gelassener. Wenn sie ängstlich ist, wird sie eher ruhiger, und man erkennt die Unsicherheit hauptsächlich an der eingezogenen Unterlippe und der darübergestülpten Oberlippe. Natürlich kann auch Lele mal reaktiv sein und scheuen. Und sie kann kräftige Temperamentsausbrüche bekommen.

Außerdem ist sie wesentlich >körperbetonter<. Sie wird bei Ungeduld leicht rempelig und setzt bei Temperamentsausbrüchen viel Kraft ein – weshalb Arbeit an der Höflichkeit in ihrem Training wesentlich mehr Gewicht hat als bei Kala. Auch ist sie mit ihrem massiven Körper und dem kurzen, kräftigen Hals etwas unbeweglicher und weniger biegsam, sodaß sie einfach mehr Training für bessere Dehnbarkeit braucht.

So hat jede ihre speziellen Stärken und Schwächen, was mich immer wieder herausfordert, das Training individuell anzupassen.

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