Clickerspiele

Clickerspiele sind eine tolle Sache, um seine Trainingsfähigkeiten zu verbessern und Verständnis für sein Pferd zu gewinnen. Praktisch läuft es so ab, daß eine Person das Pferd mimt, eine den Trainer. Der Trainer überlegt sich also eine Übung (bei Gruppen wird das >Pferd< weggeschickt, und man einigt sich gemeinsam eine Aufgabe), die das >Pferd< auf jeden Fall auch ausführen kann (Handstand fällt also in etlichen Fällen als Möglichkeit aus). Üblicherweise wird die Übung rein frei geformt. Das bedeutet, daß das >Pferd< außer den Clicks keine weitere Hilfestellung erhält.

Viele Übungen fallen in eine von zwei Gruppen:

  1. Etwas mit einem Gegenstand machen (z. B. eine Gießkanne nehmen und einen bestimmten Blumentopf gießen)
  2. Etwas mit dem eigenen Körper machen (z. B. sich einmal um sich selbst drehen)

Typische Probleme, die dabei häufig auftreten:

  • *Zu wenige Clicks, was einerseits dazu führt, daß das >Pferd< an den Stellen, an denen endlich ein Click ertönt, ewig feststeckt und kaum etwas weiteres anbietet, und andererseits werden die Bewegungen des >Pferdes< so groß, daß das Herausformen feinerer Dinge so gut wie unmöglich wird.Dies führt oft zu großer Frustration des >Pferdes< und auch des Trainers.
  • *Das Erinnerungsvermögen des >Pferdes<, und wenn es nur vom Zugucken ist, da zuvor jemand anderes Pferd war. Spätestens nach zwei Durchgängen mit Gegenständen fällt es dem >Pferd< extrem schwer, auf die Idee zu kommen, mit dem eigenen Körper etwas anzustellen.
  • *Der Trainer ist nicht sicher, ob er DAS jetzt clicken soll oder nicht > der Click ist auf jeden Fall zu spät dran. Gerade bei diesem Spiel hat man üblicherweise keinen Trainingsplan, und es gilt ja einfach, das Zielverhalten zu erreichen, das häufig aus unterschiedlichen Teilen besteht. Oft verpaßt er dadurch Clicks, was dazu führt, daß das >Pferd< nicht mehr weiter weiß und entweder verzweifelt immer wieder das letzte geclickerte Verhalten anbietet oder lautstark seinen Frust äußert.
  • *Schmerzen beim >Pferd<, häufig bei an sich einfachen Übungen an sich selbst, die z. B. kurzes Stehen auf einem Bein, Vorbeugen oder eine rasche Kniebeuge beinhalten. Das >Pferd< ist durch Clicks oft in dieser unbequemen Position wie festgenagelt und probiert unter zunehmenden Muskelkrämpfen weiter. Mir tat einmal schon alles weh, als ich längere Zeit mit gestreckten Knien und Finger so ziemlich am Boden rumprobierte. Es dauerte ewig, bis ich raushatte, daß ich lediglich den kurzen Zipp unten an einem Bein meiner Reithose öffnen sollte.

Vermutlich geht es unseren echten Pferden oft ähnlich, wenn wir mit ihnen eigentlich einfache Dinge erarbeiten wollen.

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